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INTERVIEW MIT REGISSEUR WOLFGANG MURNBERGER

Wie sind Sie zu dem Film gekommen? Oder besser: Wie der Film zu Ihnen?

Josef Aichholzer hat mir ein voll ausfinanziertes Filmprojekt mit Moritz Bleibtreu in der Hauptrolle angeboten und ich hab nur sagen müssen, ob ich's mach oder nicht.  Das ist selten, normalerweise ist man in Österreich bei Kinofilmen von Anfang an dabei, meistens schreiben die Regisseure selber am Drehbuch mit, oder sie schreiben es selber. Natürlich macht es einen Unterschied, man ist vor vollendetere Tatsachen gestellt. Das hat, wie alles im Leben, angenehme und weniger angenehme Seiten. Man hat weniger Arbeit in der Entwicklung, aber auch weniger Einfluss auf die Entwicklung. Letztlich ist das eine Geschichte, die konventionell erzählt werden soll mit relativ realistischen Charakteren und nahe am tatsächlichen Geschehen. Konventionell ist da nicht negativ besetzt, sondern meint für mich einfach „klassisch“. Da geht's nicht darum, dass sich der Regisseur selbst verwirklicht, sondern darum, eine Geschichte so zu erzählen, dass sie ein breites Publikum versteht.

MEIN BESTER FEIND ist ein unüblicher Film über die NS-Zeit: Die jüdische Hauptfigur ist nicht nur Opfer, die Nazis gewinnen nicht.

Das ist der Angelpunkt: Eine Geschichte zu erzählen, in der die Juden nicht nur als Opfer dargestellt werden, wo eben ein Jude auch der Held ist. Und nicht in dem Sinn, weil er heldenhaft von einem anderen Nazi gerettet wird. Die meisten Filme sind ja so. Ich habe mit sehr vielen Juden gesprochen und die finden „Schindlers Liste“ katastrophal weil er uns barock überladen die Juden wieder als Opfer vorführt. Das sind wieder die Opfer, die gerettet werden müssen. Hier ist die Geschichte anders. Da nimmt ein jüdischer KZ-Häftling sein Schicksal in die Hand, riskiert was, und kommt damit durch.

Gab’s im Vorfeld eine Diskussion, wie so ein Film aufgenommen wird?

Im Vorfeld ist viel diskutiert geworden darüber, wie die jüdische Gemeinschaft heute so eine Geschichte aufnimmt, wo ein Jude im Film eine SS-Uniform anzieht. Und da gab's dann die Meinung, dass für eine hartgesottene jüdische Organisation allein das schon ein Problem ist, wenn man das in einem Film darstellt. In Amerika gäbe es dann sicher auch heftiger Reaktionen darauf. Das war ja auch der Grund, warum Robert Dornhelm diesen Film nicht gemacht hat. Ich hab mit ihm darüber gesprochen, inwieweit diese Geschichte prinzipiell ein Problem in Amerika wäre, und er sagt, er hat mit seinem Agenten gesprochen, und das ist durchaus ein Problem. Das wird sehr kontroversiell aufgenommen. Ob man eine Komödie, auch wenn's eine sehr subtile Komödie ist, überhaupt so erzählen darf.
Tarantino hat den Vorteil, dass er die Geschichte ja völlig verdreht und überhöht hat, für mich ist das ja wie im Comic. Er behauptet ja gar nicht, eine wahre Geschichte erzählen zu wollen, sondern es ist Fiktion, Fiktion, Fiktion. Unsere Geschichte hat aber einen realistischen Kern als Ausgangspunkt, insofern ist das ein bisschen schwieriger gewesen.

Inwieweit ist Humor ein gutes Werkzeug, um sich dieser Zeit anzunähern?

Das ist natürlich wahnsinnig schwierig, weil diese Zeit mit ihrer Vernichtungsmaschinerie gegen ein Volk, die ist einfach da. Inwieweit man in dieser Zeit eine Geschichte spielen lassen kann, von heute aus betrachtet, und dann Humor reinbringt, das ist halt das Gewagte an dem Vorhaben. Aber ich finde das reizvoll. Es gibt jetzt Generationen, die damit weniger Berührungsängste haben.

Das hat ja eine große Tradition, Sein oder Nichtsein von Ernst Lubitsch, Der große Diktator von Charlie Chaplin…

Unsere Geschichte ist ja eher realistisch erzählt. Wir haben keine Überhöhung wie beim Chaplin oder beim Lubitsch, wo eine Theatertruppe unterwegs ist, und das ganze von der Geschichte her schon sehr überrealistisch ist, das ist ja sehr artifiziell. Hier ist die Geschichte sehr realistisch und da ist das ein wenig gewagter. Man tut ja so, als wäre das echt, diese Zeit und ich habe da keinen Kasperl, wo mir jede Sekunde klar ist, das ist eine Überhöhung. Das ist natürlich auch das Spannende an dieser ganzen Geschichte. Deswegen ist der Humor, der in dieser Geschichte drin ist, auch sehr subtil und nicht so marktschreierisch.

Moritz Bleibtreu meinte, es ist eigentlich eine unspielbare Rolle. Erst versucht man, sich in den verfolgten Juden reinzuversetzen, was sehr schwierig ist, und dann muss man sich in den verfolgten Juden reinversetzen, der sich in einen Nazi reinversetzt... 

In den ersten Drehtagen haben wir versucht, immer zwei Versionen zu drehen, eine ein bisschen überhöhte Version, wo der Schauspieler mehr draufdrückt, wo man die Gags mehr setzt, und eine Version, wo man's einfach ganz realistisch, zurückgenommener, trockener spielt. Der Moritz und der Georg und ich haben uns herangetastet an die Art und Weise, wie wir diese Figuren ins Bild setzen. Das war nicht von Anfang an so klar. Und wir haben uns dann für die realistische Variante entschieden, und die Chaplin-Variante weggelassen. Die Szenen haben einfach überwogen, wo wir gemeint haben, da ist jetzt ein Gefühl im Spiel, das ist echt, das muss man realistisch anlegen.

Wie war die Arbeit mit Moritz Bleibtreu?

Dass der Moritz Bleibtreu die Hauptrolle bereits zugesagt hat, war natürlich auch ein großer Anreiz, den Film zu machen. Ich hab ja schon mal überlegt, mit dem Moritz zu arbeiten. Was der Moritz mitbringt, ist eine totale Professionalität. Der kann seine Dialoge wirklich hundertprozentig, da gibt's keinen Hänger, kein Herumsuchen. Er hat das so verinnerlicht, dass er auf Feinheiten reagieren kann.

MEIN BESTER FEIND ist Ihr erster Kostümfilm, die SS-Uniform spielt quasi eine eigene Hauptrolle…

Das hat mich am Anfang geschreckt. Die Leute haben zwar sonst auch Kostüme an, aber eben nicht aus einer anderen Zeit. Das war am Anfang sehr strange für mich. Bei den Kostümproben hab ich bemerkt, wenn sich die Schauspieler die SS-Uniformen angezogen haben, dann haben sie plötzlich auch gewusst, wie man sich darin benimmt. Das hat gar nicht so sehr etwas mit der SS zu tun, wenn man so eine Uniform anzieht. Ich war ja auch beim Bundesheer, das ist ein ganz eigenartiges Gefühl. Auf der einen Seiten liefert man sich dieser Uniformiertheit, dieser Gleichschaltung mit anderen aus, trotzdem bleibt man natürlich man selbst in der Situation, ich hab mich da nicht sehr wohl gefühlt in der Uniform. Man kriegt das einfach mit, dass Uniformen zwiespältige Reaktionen auslösen.
Im Grunde ist es so wie bei „Des Kaisers neue Kleider“. Ich glaube, dass die Menschen, wenn sie die SS-Uniform damals angezogen haben, teilweise auch andere Menschen geworden sind, geglaubt haben, sie haben mehr Macht, und die böse Seite hervorgekehrt haben. Dann haben sie's wieder ausgezogen und gesagt, ich war nicht dabei.

Georg Friedrich hat über seine Rolle gemeint, er spielt nie jemanden nur als negative Figur. Der Film dreht sich ja auch um Machtverhältnisse an sich…

Das ist auch der Unterschied zu amerikanischen Filmen – dass die Bösewichte nicht nur böse sind und die Guten nicht nur gut. Das ist einfach gegessen. Ich kann das schon nicht mehr sehen in den Filmen, wenn es dann zu moralisch wird und wenn die Guten wirklich nur gute Seiten haben und wenn einer was Schlechtes hat, dann wird das auch noch ausgebügelt. Das ist vielleicht auch mein Beitrag zu dieser Geschichte, dass ich versucht hab, dem Georg Friedrich, der den jungen SSler spielt, so etwas wie eine Erklärung dafür zu geben, warum er überhaupt dazu gekommen ist. Er ist als Sohn der Putzfrau aufgewachsen und hat einfach auch versucht, irgendwie Karriere zu machen, ohne jetzt wahnsinnig drauf zu schauen, was die Konsequenzen sind. Er hat gesehen, da entsteht was, und wenn er da mitmacht, dann schafft er's vielleicht auch, nach oben zu kommen.

Wo habt ihr gedreht?

Wir haben sehr viel in Wien gedreht, der Film spielt ja hier. Obwohl wir ein sehr gutes Budget hatten für die Geschichte, war's natürlich nicht so üppig, dass wir viele weite Totalen machen konnten, deshalb haben wir dann eine Straße gewählt, in der alles spielt, im vierten Bezirk. Die Galerie ist eigentlich ein Altwarengeschäft, das wir in diese Galerie verwandelt haben. Ich hab das dann gleich zum Konzept gemacht, dass im Film immer wieder die gleiche Totale auftaucht zu verschiedenen Zeiten: bevor die Nazis kamen, als die Nazis kamen, als die Amerikaner kamen. Und so sieht man, wie sich diese Gasse im Lauf von zehn Jahren verändert hat. Die Beschränkung zum Konzept machen, darin muss man als österreichischer Filmemacher sowieso geübt sein.

Wer hat die ganzen Kopien gemalt?

Die Ausstattung hat uns das gemacht, das waren Studenten. Das Porträt vom Jüdischen Galeriebesitzer hat der Sohn vom Ernst Fuchs gemacht, der ist Porträtmaler. Die Michelangelo-Zeichnungen hat uns auch ein Student von der bildenden gemacht, der sehr gut in naturalistischen Zeichnungen ist. Die sind sehr schön geworden.

Wie wurde an den recht ungewöhnlichen Soundtrack herangegangen?

Die Findung der Filmmusik war sehr schwierig. Auf der einen Seite hat man die Bedrohung der Nazis, die muss ernst wirken, die darf nicht verblödelt sein, so ist sie ja auch nicht inszeniert. Gleichzeitig darf man nicht zu dick auftragen, mit Posaunen und Trommeln die ganze Zeit. Ich hab ja keine Massenaufläufe sondern immer ein paar SS-Figuren, die da herumlaufen. Die Bedrohung geht im Subtilen von den Charakteren aus. Und da war's sehr schwierig, eine passende Musik zu finden. Jetzt hat man halt versucht, die Themen der Nazis bedrohlich zu machen, aber nicht zu sehr, und die Freundschaft schon in Themen der Musik wirken zu lassen, aber auch nicht zu kitschig.

Das Interview wurde geführt von Julia Pühringer

 

INTERVIEW GEORG FRIEDRICH

„Ich spiele nie jemanden als negative Figur. Auch wenn der Rudi Smekal sehr negative Züge hat.”

Georg Friedrich erzählt Peter Krobath, dass ihm oft schon das Sitzen in einem alten Auto reicht, um in eine Filmfigur hineinzufinden.

PETER KROBATH: Wie würden Sie die Figur beschreiben, die Sie in MEIN BESTER FEIND spielen?

GEORG FRIEDRICH: Ich spiele den Rudi Smekal. Meine Mutter war die Putzfrau der Familie Kaufmann. Die haben mich also schon von klein auf gekannt und sehr gut in ihre Familie aufgenommen. Ich bin vor allem mit dem gleichaltrigen Victor Kaufmann befreundet gewesen. Ich habe dann in Deutschland eine militärische Ausbildung gemacht und bin zur SS gekommen. Als der Krieg beginnt, werden die Kaufmanns ins KZ deportiert, auch der Victor. Die Geschichte ist dann die, dass ein Staatsbesuch von Mussolini bevorsteht und die Kaufmanns ein Bild von Michelangelo besessen haben, so eine kleine Zeichnung, die der Führer eben beim Staatsbesuch dem Mussolini als Geschenk überreichen will. Die Nazis wissen aber nicht, wo diese Zeichnung verblieben ist. Der alte Herr Kaufmann ist schon im KZ verstorben, also hoffen sie, dass sein Sohn Victor das weiß. Deshalb soll ihn der Rudi aus dem KZ holen und zum Verhör nach Berlin bringen. Aber am Weg dorthin stürzt der Flieger ab und alle sind tot bis auf den Victor, der dann noch den Rudi aus der brennenden Maschine rettet. Sie flüchten sich in eine kleine Hütte, aber das ist alles im Partisanengebiet. Es kommen Leute, der Rudi ist verletzt und der Victor meint, das könnten Partisanen sein. Da würde ich natürlich sofort erschossen werden in meiner SS-Uniform. Deshalb sage ich dem Victor, dass er mir etwas von seinem Gewand geben soll, damit ich mich eben auch als KZ-Häftling verkleiden kann. Dann kommen aber keine Partisanen, sondern deutsche Soldaten, ein Hilfstrupp, der ausgeschickt wurde, um das abgestürzte Flugzeug zu suchen. Ja und der Victor kommt plötzlich aus dem anderen Zimmer in der SS-Uniform raus. Und so sind diese Rollen vertauscht worden. Ich bestreite sofort, dass ich der KZ-Häftling bin, nur glaubt mir das natürlich keiner, ja und so geht das dann weiter...

PK: Das klingt wie ein typischer österreichischer Karriere-Nazi, dem...

GF: ...das alles ein bisserl aus dem Ruder läuft, genau. Der dann am eigenen Leib spürt, wie es einem Juden unter Nazis geht.

PK: Mussten Sie lange überlegen, als es darum ging, die Figur eines überzeugten Nazis zu spielen?

GF: Nein, ich habe nicht lange überlegt. Ich war sogar froh, dass ich diesen Film machen konnte. Es ist doch wahnsinnig schön, mit dem Moritz Bleibtreu und vor allem auch mit dem Wolfgang Murnberger zu drehen. Ich mag die Filme vom Wolfgang total gern und ihn persönlich auch.

PK: Wie kann man Wolfgang Murnberger in seiner Arbeit als Regisseur beschreiben?

WM: Schwierig zu sagen. Mir hat er sehr geholfen. Vor allem als es darum ging, in die Figur hinein zu finden. Ich hatte einen fürchterlichen ersten Drehtag. Ich wusste nicht, wie sehr ich mich an den Text halten muss, den Paul Hengge für das Drehbuch geschrieben hat. Der ist Deutscher und die sprechen von Haus aus anders als wir Österreicher. Und wenn man einen Text schreibt, ist es auch immer anders als wenn man ihn spricht. Der Wolfgang hat eh dann die Dialoge wahnsinnig gut überarbeitet. Aber das Drehbuch ist sehr schön. Meinen Dank an Herrn Hengge, unbekannterweise...

PK: Sie gehören zu den großen Gesichtern des neuen österreichischen Films, sind sozusagen eines seiner markantesten Aushängeschilder. Spüren Sie, dass da ein frischer Wind weht?

GF: Das österreichische Kino ist nicht erst in letzter Zeit interessant, sondern schon seit einer ganzen Weile. Ich hoffe, dass dieser Weg weiter beschritten wird. Mittlerweile kommen ja auch eine ganze Menge junger Leute von unten nach, die alle möglichst gut gefördert gehören. Vor allem mehr Kontinuität wäre wichtig. Dass die Leute in Österreich nicht nur alle vier Jahre einen Film machen dürfen, sondern einfach mehr arbeiten können.

PK: Wie war die Zusammenarbeit mit Moritz Bleibtreu?

GF: Die war super. Der Moritz ist persönlich ein lieber Kerl, ein wahnsinnig schlauer Typ, der sehr kluge Ansichten hat. Ich höre gerne zu, wenn er was erzählt. Seine Meinung finde ich immer interessant. Er ist ein wahnsinnig genauer und sehr konzentrierter Arbeiter. Also echt eine große Bereicherung.

PK: Haben Sie für Ihre Figur lange recherchiert oder spielen Sie die mehr aus dem Bauch heraus?

GF: Recherchiert habe ich gar nicht. Ich spiele den Rudi Smekal so, wie ich mir vorstelle, dass ich in dieser Zeit reagiert hätte. Die Figur war im Drehbuch ohnehin relativ klar vorgegeben. Aber selbst wenn ich recherchiert hätte: Deswegen würde ich das jetzt auch nicht groß anders spielen, glaube ich. Außerdem: Was heißt schon recherchieren? Sicher, ich weiß aus Erzählungen von den Großeltern, wie das früher gewesen ist. Aber um in die Rolle hineinzufinden hilft es mir zum Beispiel viel mehr, wenn ich in einem alten Auto sitze. Die sind früher ganz anders gebaut worden. Da kommst du allein schon übers Sitzen im Auto in diese Zeit hinein. Und überhaupt diese Uniformen. Wie toll die eigentlich sind. Was aber jetzt wirklich nicht heißen soll, dass ich auch nur irgendwie mit den Nazis sympathisiere. Ich meine, rein vom Schneiderischen. Das macht einfach was her. Da fühlt man sich gleich ganz anders, wenn man in so einer Uniform drinnen steckt. Obwohl ich das Privatgewand vom Rudi auch ganz gerne mag.

PK: Ist es nicht so, dass man diese Figuren ohnehin kennt?

GF: Mit Nazis ist das schwierig. Persönlich kenne ich keinen. Und zu dieser Generation habe ich kaum Kontakt gehabt. Außer meine Großeltern. Aber das waren keine Nazis. Mein Papa war im Krieg als ganz normaler Soldat, da hat er aber nur wenig erzählt. Gut, ich kenne natürlich Dokumentationen und Interviews, wenn Sie das meinen. Das ist natürlich schon alles im Kopf und gespeichert.

PK: Der Rudi Smekal schickt seinen besten Freund bewusst in den Untergang. Spielt man so jemanden als negative Figur?

GF: Ich spiele nie jemanden als negative Figur. Auch wenn der Rudi Smekal sehr negative Züge hat. Aber ich muss die Figur immer mögen. Was die Figur tut, ist vom Buch her vorgegeben. Da muss ich halt schauen, wie ich mir das motiviere. Aber sogar wenn ich weiß, das ist ein Arschloch und der verhält sich nicht richtig: Sobald ich vor der Kamera stehe, muss das für mich richtig sein, anders könnte ich es nicht spielen. Aber man kann sich alles motivieren.

PK: Da gibt es keine Grenzen?

GF: Sicher gibt es Grenzen. Aber trotzdem wüsste ich nicht, was eine Figur tun soll, damit ich sage: So, das spiele ich jetzt nicht mehr. Das wird jetzt nicht mehr lustig.

 

INTERVIEW MORITZ BLEIBTREU

„Diese Figur hat eine Art von Humor, die mir unglaublich imponiert.”

Moritz Bleibtreu erklärt Peter Krobath, warum man dem Schrecken der Nazi-Zeit auch mit einem Lächeln im Mundwinkel begegnen muss und wieso es gerade für diesen Film besonders wichtig war, dass Georg Friedrich ein Schauspieler ist, den man einfach nicht nicht mögen kann.

PETER KROBATH: In Wolfgang Murnbergers MEIN BESTER FEIND spielen Sie einen Juden, der sozusagen zum SS-Mann mutieren muss, um überleben zu können. Angeblich haben Sie sich sehr rasch entschieden, diese Rolle zu übernehmen. Warum war das so? Was hat Sie daran gereizt?

MORITZ BLEIBTREU: Erstmal weil ich Wolfgang Murnberger für einen wahnsinnig begabten Regisseur halte. Der stand schon lange auf meinem Zettel. Und dann natürlich das Drehbuch von Paul Hengge. Ich fand es schön, dass sich da ein Film traut, den Opfer-Juden als Helden zu stilisieren. Victor Kaufmann wird eben nicht am Ende dann doch vom schlauen und guten Nazi gerettet, sondern das ist einer, der sich immer selbst am Schlawittchen aus der Scheiße zieht.
Diese Figur hat eine Art von Humor, die mir unglaublich imponiert. Der steckt bis zum Hals in der Scheiße und trotzdem ragt oben immer noch der Mundwinkel mit einem Lachen raus. Das fand ich sehr gelungen. Dass man sich, egal wie dramatisch und gemein das auch alles ist, trotzdem noch die Tür offen lässt, lachen zu dürfen — das fand ich eine sehr spannende Aufgabe.
Ich meine, gewöhnlich wird in Filmen über diese Zeit einfach nicht gelacht. Es ist unglaublich schwer, da eine Art von Humor rein zu bringen. Gleichzeitig gibt es aber ein paar Filme, wo das funktioniert hat. Das hat mir schon immer unglaublich imponiert, ob das nun damals DAS LEBEN IST SCHÖN von Roberto Benigni war oder jetzt INGLOURIOUS BASTERDS von Quentin Tarantino. Ich finde es toll, wenn man das schafft. Weil ich glaube, dass der Umgang mit dieser Zeit und auch die Draufsicht auf diese Zeit auf längere Sicht, vielleicht gerade auch aus deutscher Sicht nur funktionieren kann, wenn man sich sozusagen alle Ansätze traut. Und da gehört eben auch Humor dazu. Natürlich ist das ein ganz, ganz schmaler Grat, auf dem man da wandert, das ist mir absolut bewusst. Man darf  niemals den Respekt und die Achtung vor dem Leid der Opfer vergessen. Das ist ganz klar.

PK: Womöglich geht es ja nicht einmal darum, dass man über diese Zeit auch lachen darf, sondern viel verschärfter gesagt, dass man darüber sogar lachen muss. Das soll jetzt nicht zynisch klingen, aber gerade dort, wo die Leute ganz besonders unter Hitler gelitten haben, gab es die besten Hitler-Witze überhaupt...

MB: Klar. Aber das ist ja gerade das: Es geht gerade um diese Dinge, die sich die Menschen jahrzehntelang immer nur unter vorgehaltener Hand erzählt haben, aber keiner hat sich getraut, damit nach Außen zu gehen. Und das ist auch immer noch unglaublich gefährlich, wie schon gesagt, wir balancieren auf einem ganz, ganz schmalen Grat.
Aber ich denke, wenn man es schafft, das zu verknüpfen, wenn man auf der einen Seiten dem Wahn dieser Zeit gerecht wird und auch dieser Traurigkeit, und wenn es gleichzeitig auch gelingt, womöglich einen in Anführungsstrichen humoristischen Umgang damit zu finden, dann ist man auf dem besten Wege, sich so sehr von dieser Scheiße zu befreien, dass solche Fehler vielleicht nie wieder passieren werden.

PK: Es ist jetzt aber nicht so, dass Sie diese Rolle als Risiko für Ihre Karriere sehen?

MB: Nein. Überhaupt nicht. Klar ist das ein politisches Thema, aber es ist kein politischer Film. Das habe ich mit vielen Filmen schon erlebt. Man neigt schnell dazu, das alles viel zu sehr zu politisieren. Da wird dann gefragt: „Ja, und was macht das mit den Menschen?“, oder: „Was für eine Konsequenz hat das gesellschaftlicher oder politischer Natur?“
Da bin ich einer, der dann schon mal sagt: „Oh, Moment mal, das ist ein Film und das ist erstmal auch nichts weiter als ein Film.“ Was immer die Leute damit machen, das liegt sowieso nicht in meiner Verantwortung.

PK: Denkt man bei so einer Rolle auch darüber nach, wie man sich selbst in dieser Zeit verhalten hätte?

MB: Konstant. Normalerweise gibt es zwischen einem Schauspieler und seiner Rolle immer irgendwo einen emotionalen Knackpunkt. Einen kleinsten gemeinsamen Nenner, wo du sagen kannst: „Na ja, ich kenne das. Ich weiß, was Einsamkeit ist, das könnte sich so und so angefühlt haben.” Aber die Konsequenz von Victor Kaufmanns Situation ist so krass, das lässt sich emotional überhaupt nicht nachvollziehen. Das ist natürlich eine riesengroße Herausforderung für einen Schauspieler. Und dann kommt auch noch diese Rollentausch-Geschichte dazu, was das Ganze noch abstruser macht.
Also wie sich ein Jude fühlt, der im KZ gefangen war, wenn er plötzlich eine SS-Uniform anhat, wenn sich plötzlich alles dreht, und die Machtverhältnisse zu seinen Gunsten kippen, wie der sich dann fühlt, das ist fast schon unspielbar. Ich habe wirklich einige Male zu Wolfgang gesagt: „Also wir machen das jetzt irgendwie, so gut wir können, aber eigentlich ist das nicht nachvollziehbar.“
Trotzdem glaube ich, dass es solche Situationen damals sicher gegeben hat. Und da trauen wir uns dann eben halt auch, den einen Schritt weiter zu gehen. Ich sage dann: „Gut, wenn der jetzt wirklich so eine Uniform anhat, kann es dann nicht auch sein, dass der für den Bruchteil einer Sekunde tatsächlich denkt, die ziehe ich nie wieder aus? Ich bleibe jetzt so?“
Jetzt werden vielleicht ganz viele aufschreien: „Nein! Wie kann der so was denken!!!“ Aber ich denke mir: „Wenn jemand vier Jahre lang eingeschlossen war, und vier Jahre lang nichts zu Fressen bekommen hat, geschlagen worden ist, im Dreck gelebt hat — ist es dann so unmenschlich oder so unverständlich, wenn er vielleicht für wie gesagt nur den Bruchteil einer Sekunde denkt, ich bleib jetzt auf dieser Seite? Ich gehe nicht wieder dahin zurück.“
Also ich finde das nachvollziehbar. Und das ist genau diese Art von Gratwanderung, die der Film durchmacht. Und da liegt eben die Gefahr, dass vielleicht einige Leute sagen werden: „Niemals wäre das passiert. Niemals hätte ein Jude in so einer Situation so gedacht und so gefühlt.“ Kann sein, muss ich auch ganz ehrlich sagen, kann sein, da fehlt mir auch der Erfahrungswert. Ich war ja nicht dabei. Ich habe das nicht erlebt und ich bin froh, dass ich so etwas nicht erleben musste. Aber ich in meinem Kopf als Schauspieler stelle mir das zumindest möglich vor. Und dann muss ich auch das Recht haben, damit zu spielen. Weil sonst wäre es uninteressant. 

PK: Sie sagten eingangs, Wolfgang Murnberger war ein Grund, warum Sie diese Rolle angenommen haben. Hat er diese Erwartungshaltung erfüllt?

MB: Voll. Ich kann natürlich immer nur von der Arbeit ausgehen und wie das am Set läuft, aber das war super. Wolfgang Murnberger arbeitet unheimlich schnell. Ich hätte nie gedacht, dass uns das so leicht von der Hand geht. Das war doch wahnsinnig schwieriges Zeugs, was wir da gemacht haben. Er ist ein sehr visueller Mensch, ein sehr ästhetischer Mensch. Jemand, der auf eine ganz ruhige und losgelöste Art und Weise führt. Wo man manchmal sogar das Gefühl hat, er lässt dich so,  aber genau in dem Moment, wo du merkst, du fängst ein bisschen zu schwimmen an, da ist er dann auch da. Und das ist genau das, was einen guten Regisseur ausmacht.

PK: Er lässt sie sozusagen unter Beobachtung im Freien schwimmen.

MB: Na ja, muss man ja. Ich bin ein Schauspieler, der immer erst mal macht. Ich bin keiner, der viel reflektiert. Ich bin einer, der erstmal macht und dann womöglich voll in die Scheiße tritt, sich da irgendwie selbst wieder rauszieht und dann merkt, oh falsch, besser ich mache das noch mal. Mir kommt vor, dass der Wolfgang da sehr ähnlich ist. Der sagt auch immer: „Erst mal rein, erst mach mal. Und dann gucken wir. Wenn’s nicht funktioniert, dann gehen wir zurück und dann rollen wir es von hinten aus. Aber erst mal machen.“

Über weite Teile hinweg ist MEIN BESTER FEIND Ein Schlagabtausch zwischen Ihrer Figur und der von Georg Friedrich. Kannten Sie den österreichischen Schauspieler vorher schon?

MB: Ja. Ich habe mit dem Georg schon mal einen Film gemacht, C(R)OOK, von Pepe Danquart. Da hat er eine kleinere Rolle gespielt. Ich bin seitdem ein Fan von ihm. Das ist einfach ein Hammerschauspieler. Grandioses Gesicht, grandioses Talent. Und was der Georg vor allem hat: Das ist halt ein Sympathieträger hoch Zehn. Der kann nichts machen vor der Kamera, wo du jetzt sagst: „Den finde ich Scheiße.“ Das geht ja gar nicht. Also man kann ja Georg nicht nicht mögen. Das ist fast unmöglich. Und gerade das fand ich in der Auswahl für diese Figur unheimlich wichtig. Wenn man da jemand besetzt hätte, der wirklich Eins zu Eins der böse Nazi ist, dann hätte die Gewichtung von Anfang an nicht gestimmt. Es wäre zu klar gewesen, dass es nur darum geht, wie trickst der schlaue Jude den am Ende aus? 
Jetzt mit Georg ist es aber so, dass du als Zuschauer immer geneigt bist, dem Nazi auch zuzuhören, auch dessen Beweggründe verstehen zu wollen. Der macht das nicht, weil er einfach nur ein Arsch ist, der macht das, weil er nie was gehabt hat. Du verstehst, wo der her kommt. Dass er der Sohn der Putzfrau meiner reichen Familie war und immer so sein wollte wie der Victor, der alles gehabt hat, der ein reiches Elternhaus hatte, der super groß geworden ist, zu dem er immer aufgeschaut hat. Und auf einmal tanzen diese Affenschergen mit ihren schicken Uniformen an und sagen: „Hier, wir geben dir eine Chance. Wir geben dir Macht. Wir geben dir Einfluss. Wir geben dir Geborgenheit. Wir geben dir eine Zugehörigkeit.“ Und der entschließt sich eben dafür. Ist das so unnachvollziehbar? Ich finde nicht. Und das ist eben auch das, was unheimlich vielen Deutschen damals passiert ist. Die sind ja erstmals verführt worden. Das ist in dem Zusammenhang unglaublich wichtig. Und das funktioniert mit dem Georg hervorragend. Als Schauspieler ist der einmalig. Der Typ ist eine Naturgewalt. Meine Mutter hätte gesagt: „Ein Viech!“

 

INTERVIEW URSULA STRAUSS

„Die lebten in einer wahnsinnigen Zeit, mussten aber gleichzeitig mit ganz normalen Dingen wie Freundschaft oder Liebe umgehen.”

URSULA STRAUSS erklärt PETER KROBATH, warum sie es wichtig findet, dass gute Filme über die Nationalsozialismus gemacht werden und wieso sie Moritz Bleibtreu partout nicht mit Georg Friedrich vergleichen will.

PETER KROBATH: Auch wenn sämtliche Hauptfiguren in MEIN BESTER FEIND in genügend Verwicklungen geraten, so scheint Ihre Figur doch die zu sein, die es im Geschehen am Kompliziertesten hat?

URSULA STRAUSS: Ja, stimmt. Auf eine leise Art hat es die Lena sicher am Kompliziertesten. Weil das vor allem innere Vorgänge sind, die ihr Leben kompliziert machen. Das ist schon echt heavy, womit die umgehen muss.

PK: Womit muss die Lena umgehen?

US: Die Lena steht zwischen zwei Menschen, die ihr beide extrem viel bedeuten. Wo sie den einen liebt und den anderen sehr, sehr gern hat. Sie kennt die zwei sehr gut, ist seit ihrer  Jugend mit ihnen befreundet und kommt dann in die Situation, wo sie sich entscheiden muss. Und das ist eben echt heavy. Sich zwischen zwei Menschen entscheiden zu müssen, die man beide mag, ist nicht lustig.

PK: Wie findet diese Entscheidung statt?

US: Schnell und aus dem Bauch und aus dem Herzen heraus. Ich glaube, hätte sie lange Zeit gehabt, um darüber nachzudenken, wäre es zu keiner Entscheidung gekommen. Aber sie ist urplötzlich mit so einer absurden Situation konfrontiert, dass in dieser Sekunde die Liebe zu dem einen Mann den Ausschlag gibt. Und die große Freude, den wieder und am Leben zu sehen und weiter am Leben sehen zu wollen. Eventuell denkt sie schon an eine Zukunft in dieser Situation, ich glaube, das ist der Punkt, wo sie schnell und intuitiv reagiert.

PK: Aber trotzdem ist sie Lena vor dem unerwarteten Wiedersehen mit dem Juden Victor Kaufmann beim SS-Mann Rudi Smekal geblieben...

US: Einerseits hatte sie von Victor ja den Auftrag bekommen, auf die enteignete Familienvilla aufzupassen. Das war ja das Einzige, was ihr vom ihm geblieben ist. Hier haben sie viel gemeinsame Zeit miteinander verbracht. Jeder Raum dieses Hauses ist eine Erinnerung.
Der zweite Punkt besteht darin, dass sie die Einzige ist, die dafür sorgen kann, dass das Haus irgendwann wieder an Victors Familie zurückgegeben wird. So absurd dieser Gedanke in ihrer Situation auch ist, hält sie trotzdem daran fest. Sie glaubt fest daran, dass das irgendwann einmal stattfinden wird.
Der dritte Punkt ist, dass in dieser Zeit viele Menschen, wahrscheinlich sogar die meisten, Mitläufer waren. Wenn ich mich aus heutiger Sicht in diese Zeit versetze, würde ich wohl auch so ein Mitläufer gewesen sein, weil es eben extrem schwer ist, sich in solchen Zeiten auf die Beine zu stellen und mutig genug zu sein, um Widerstand zu leisten.

PK: Spielt die Lena dem Rudi was vor oder hat sie sich mit ihrer Situation abgefunden?

US: Ich glaube, sie spielt ihm nichts vor. Sie ist nicht besonders herzlich zu ihm. Lena verachtet den Rudi, weil er zur SS gegangen ist. Natürlich bleibt ihm das nicht verborgen. Er hat ein schlechtes Gewissen ihr gegenüber, andererseits fühlt er sich stark. Er liebt sie, sie mag ihn sehr. Das sind hoch komplizierte Vorgänge, die von einer Situation überschattet sind, gegen die man nichts tun kann. Man konnte damals ja in einer Einzelsituation nichts gegen das Dritte Reich ausrichten. Die lebten in einer wahnsinnigen Zeit, mussten aber gleichzeitig mit ganz normalen Dingen wie Freundschaft oder Liebe umgehen.

PK: Wie balanciert man als Schauspielerin auf so einem schmalen Grad zwischen Gefühl und Alltag?

US: Mit Humor. Und indem man inhaltlich denkt. Man muss sich selbst sehr genau erforschen. Wir leben ohnehin in einer Zeit, wo die Reflexion sehr modern geworden ist. Und bei einem Schauspieler ist das halt noch intensiver.

PK: Wie sehr hilft dabei der Regisseur?

US: Sehr. Man kann sich ja nicht selbst beim Spielen zuschauen. Oft geht das Empfinden, das man hat, ganz einen anderen Weg als das, was es nach Außen vermittelt. Man will schließlich nicht zuviel verraten. Besonders nicht im falschen Moment.

PK: Glauben Sie, dass so eine Geschichte über das reine Kinovergnügen hinaus auch Bildungscharakter haben kann?

US: Ich glaube, dass jede Geschichte, die man mit Freude und Herz erzählt, Bildungscharakter haben kann. Nur auf Geschichten, die man halbherzig erzählt, kann man verzichten. Aber alles, was eine Genauigkeit im Umgang mit Menschen und der Zeit hat, in der diese Menschen leben, all das hat Bildungscharakter.

PK: Wobei hier auch noch die besondere Zeit dazu kommt.

US: Klar. Es ist extrem wichtig, über diese Zeit Filme zu machen. Diese Zeit nicht zu vergessen. Weil man merkt, die Generation, die nach mir kommt, meine Nichte zum Beispiel, die hat einen ganz anderen Umgang damit. Die nervt das schon. Manchmal denke ich mir selbst auch: „Gebt’s amol an Frieden.” Aber man darf da eben keinen Frieden geben. Es reicht eben noch nicht. Gerade heutzutage gibt es genug Anzeichen und genug Gefahren, die im Verborgenen lauern, dass genau so was wieder losgeht bzw. schon wieder losgegangen ist. Es hat einfach damit zu tun, dass man klug mit diesen Themen umgehen muss. Dass man Weg finden muss, der die Leute trifft, den sie spannend finden. Man muss den Zugang zum Publikum finden. Das ist, glaube ich, der Punkt. Nicht, dass man keine Filme mehr macht. Filme kann man über alles machen. Soll man über alles machen dürfen. Man muss sie halt nur gut machen.

PK: Ihre Figur hat in MEIN BESTER FEIND sehr nah mit zwei völlig unterschiedlichen Schauspielertypen zu tun, mit Georg Friedrich und mit Moritz Bleibtreu. Kann man die beiden miteinander vergleichen?

US: Vergleiche hasse ich. Das finde ich blöd. Jeder ist so, wie er ist. Und über den Vergleich kommt man immer ganz schnell in eine Falle hinein. Aber die Arbeit mit den beiden? Super war das, sehr spannend, sehr aufregend. Weil das beide aufregende Männer und aufregende Schauspieler sind, jeder auf seine Art. Das ist echt eine spannende und explosive Mischung im positivsten Sinn. Das genieße ich sehr. Als Kollegin. Und auch als Frau.
Der Georg ist mir sehr vertraut, das kann ich zum Beispiel sagen. Weil ich mit ihm schon zusammengearbeitet habe und die Arbeit immer extrem genieße. Das ist ein unglaublich   fantastischer Schauspieler und ein toller Mann und Kollege und Freund. Es gibt so Menschen, wo man sich einfach immer freut, wenn man die sieht. Und der Georg ist halt so jemand. 
Auf den Moritz war ich sehr gespannt und habe mich sehr darauf gefreut, weil ich den auch großartig finde. Es war super, mit ihm zu spielen. Es ist super, ihn kennen zu lernen. Er hat eine irrsinnige Leidenschaft, eine totale Power. Steht hundertprozentig für das ein, was er tut. Das finde ich extrem toll und extrem bewundernswert, das mag ich sehr gern an Menschen. Moritz Bleibtreu hat ein Feuer und eine Klugheit. Und er hat warme Augen. Schön.

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